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Linoleum ist zurück – Dieser Boden wächst nach


Eine Zeitlang war Linoleum wie vom Erdboden verschluckt, hatte der Konkurrenz aus PVC oder Kautschuk den Vortritt gelassen. Jetzt wird Linoleum mit wachsender Begeisterung wiederentdeckt: als besonders nachhaltige und langlebige Bodenlösung.

 

Es begann mit einem Zufall: Bei Arbeiten zur Entwicklung schnelltrocknender Farben entdeckte der englische Chemiker Frederick Walton auf einer Dose mit Farbe auf Leinölbasis eine feste gummiartige Schicht oxidierten Leinöls.

Könnte man dieses Material nicht auf vielfältige Weise einsetzen? Zweifellos! Und so ließ sich Walton im Jahr 1860 einen Prozess zur Herstellung von Linoxin patentieren, bei dem Leinöl gezielt der Luft ausgesetzt wird und sich durch Oxidation verdichtet.

Um einen Ersatz für Kautschuk zu erhalten, trug Walten das Linoxin auf Gewebebahnen auf. 1863 stellte er schließlich sein erstes Stück Linoleum her – und ließ sich auch dieses Verfahren patentieren.

 

Linoleum ist stark im Kommen

Linoleum setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als elastischer Bodenbelag durch. Lange Zeit galt es gegenüber traditionellen Fußbodenbelägen wie Holzdielen als gehobene Ausstattung.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war Linoleum im Bereich elastischer Bodenbeläge vorherrschend.

Mit der Einführung von Bodenbelägen aus Polyvinylchlorid (PVC) in den 1960er Jahren brach der Markt dann aber zusammen und erholte sich erst ab Mitte der 1980er Jahre wieder. 2008 gab es weltweit nur noch vier Werke (alle in Europa), die Linoleum überhaupt herstellten.

Und heute? Ist Linoleum wieder stark im Kommen. Weil es als Bodenbelag eine Vielzahl an Vorteilen in sich vereint. Und zum Großteil aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.

 

Zu 98 % natürlich und mineralisch

Der Name Linoleum kommt vom lateinischen Begriff oleum lini für Leinöl und verweist auf das Leinöl als wichtigsten Grundstoff. Hinzukommen Fasern aus Jutestängeln, Holzmehl aus Upcycling-Holzresten und Kalksteinmehl.

Mehr als 2/3 der verwendeten Rohstoffe wachsen innerhalb von wenigen Jahren nach. Und bis zu 98 % der Inhaltsstoffe sind natürlichen oder mineralischen Ursprungs.

Einige Produzenten haben die Herstellung von Linoleumbodenbelägen dabei so optimiert, dass über den gesamten Herstellungsprozess nicht mehr CO2 in die Atmosphäre gebracht wird, als ihr zuvor durch die nachwachsenden Rohstoffe entzogen wurde.

Das bedeutet: natürliche Klimaneutralität! Ohne – wie bei anderen Bodenlösungen – eine Kompensation von CO2 mittels Zertifikaten zu erkaufen.

 

Strapazierfähig, bakteriostatisch & langlebig

Linoleum ist nicht nur ein besonders nachhaltiger und natürlicher, sondern auch ein strapazierfähiger und langlebiger Bodenbelag. Das Material weist eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchungen auf. Verformungen und Druckstellen, die durch hohe Belastungen entstehen, bilden sich nach einiger Zeit fast vollständig zurück.

Linoleum ist zudem antistatisch, leicht fungizid und sowie bakteriostatisch – es hemmt also das Wachstum von Bakterien – und lässt sich auf unkomplizierte Weise reinigen.

Da Linoleum durch das Beifügen von Granulaten in vielfältigen Designvarianten erhältlich ist, eignet es sich für verschiedenste Bereiche unseres Alltags: für Kindergärten und Schulen, für Krankenhäuser und Altenheime, für Büros, Gastronomie und Hotellerie oder auch im Ladenbau.

 

Quellen: wikipedia.de / forbo.com

 

 

 

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