Gefahrstoffe

• Asbestbelastung alter Magnesia-Estriche
• Asbestbelastung alter Fußböden
• PAK-Kontamination alter Fußböden

Bei in den 60er bis Mitte der 80er Jahre eingebauten und nun zur Sanierung anstehenden Magnesia-Estrichen ist häufig von einem Anteil von ca. 1% asbesthaltigen Faserfüllstoffbeimischungen auszugehen. Laut Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV) müssen diese Gefahrstoffe entfernt und dabei besondere Auflagen der Berufsgenossenschaft sowie Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.

Wir erreichen eine vorschriftsmäßige und sichere Sanierung gefahrstoffbelasteter Estriche u.a. durch ein Spezialverfahren zur Entsorgung des anfallenden Ausbruchmaterials (in Abstimmung mit der BG). Alternativ können die Magnesiaflächen mit speziellen Kunststoffplatten belegt werden, welche die Luftzirkulation unter der Nutzauflage sicherstellen.

Für den Rückbau asbesthaltiger Estriche nutzen wir ein sogenanntes „anerkanntes Verfahren geringer Exposition“. Mit diesem (BT 18.1) ist der Ausbau von asbesthaltigen Fußböden – insbesondere asbesthaltigen Magnesia-Estrichen – ohne die erforderlichen Schutzmaßnahmen wie Einhausungen oder das Tragen von Atemschutzgeräten usw. möglich.

Bis in die 1980er Jahre wurden bei vielen CV-Belägen („Cushioned Vinyl“ – geschäumte Bodenbeläge aus PVC) asbesthaltige Pappen als Rückenschicht verwendet. Asbest ist ein heimtückischer Gefahrenstoff, eingeatmete und in der Lunge verbleibende Asbestfasern verursachen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Asbestose; einen unheilbaren Lungenkrebs.

Asbest ist seit 1985 für alle Baustoffe verboten. Asbesthaltige CV-Beläge dürfen nur von Firmen mit Sachkundenachweis entfernt werden. Es besteht Lebensgefahr!

Auch das Entfernen von belasteten Flex-Platten bzw. Vinylasbestplatten steht ohne entsprechenden Sachkundenachweis unter Strafe. Die Platten zählten in den 1950er und 1960er Jahren zu den meistverlegten Bodenbelägen; sie hatten einen Asbestanteil von bis zu 18% und sind bis heute in zahlreichen Altbauten vorhanden. Beim selbsttätigen Entfernen der Platten gelangen mit höchster Wahrscheinlichkeit Asbestfasern in die Raumluft. Dies ist lebensgefährlich.

PAK-Kontamination alter Fußböden

PAK steht für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die in alten schwarzen oder schwarzbraunen Parkettklebstoffen enthalten sind. PAK sind vor allem Bestandteil von fossilen Brennstoffen wie Kohle sowie deren Destillationsprodukten wie Steinkohlepech.

Im Wesentlichen in den PAK enthalten ist der Stoff Benzo[a]pyren. Dieser kann nicht nur eingeatmet, sondern sogar in noch größerer Menge über die Haut aufgenommen werden. Benzo[a]pyren gilt als krebserzeugend, erbgutverändernd und beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit.

Bis Ende der 1960er Jahre wurden Holzfußböden mit Stoffen verklebt, die gelöstes Bitumen oder Steinkohleteerpech enthielten.

Bei Mosaikparkett wurden teerölgetränkte Ausgleichsschichten verbaut; es muss daher mit einer hohen PAK-Belastung gerechnet werden.

PAK-Emissionen entstehen durch eine Zerstörung der alten Klebstoffe. Über die Fugen dringen die Stäube in die Raumluft ein. Der Einsatz von PAK-haltigen Klebstoffen ist durch die Gefahrstoffverordnung sowie die TRGS 551 verboten.

Quelle: Fachbuch für Bodenleger, SN-Fachpresse Hamburg

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