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Boden in Bio-Qualität


Grün ist Trumpf! In Zeiten gelebter Nachhaltigkeit nimmt der Boden unter unseren Füßen eine zunehmend tragende Rolle ein: Innovative Technologien und Recycling-Verfahren eröffnen dabei neue Möglichkeiten des Umweltschutzes.

 

Cradle to Cradle

 

Beim Verlegen neuer Böden gibt es inzwischen eine Vielzahl nachhaltiger Materialien und Systeme. Ein wichtiges Schlagwort ist „Cradle to Cradle®“. Das als C2C abgekürzte Design-Konzept hat sich die Natur zum Vorbild genommen. Wörtlich heißt es soviel wie „von der Wiege zur Wiege“ – Produkte, Gebäude oder Dienstleistungen sollen demnach nach dem Prinzip einer Kreislaufwirtschaft funktionieren.

Ziel ist es, gesundheits- und umweltschonende Materialien zu verwenden. Alle Produkte werden so konzipiert, dass sie nach ihrem Gebrauch kompostiert oder in geschlossene technische Kreisläufe eingebracht und hochwertig wiederverwendet werden können.

 

Natürlich planen

 

Wer hat’s erfunden? Der deutsche Chemieprofessor und Verfahrenstechniker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough. Deren Institut EPEA Internationale Umweltforschung Hamburg hat ein System entwickelt, um Produkte und industrielle Prozesse zu zertifizieren.

„Planen Sie Gebäude wie Bäume und Städte wie Wälder!“, wendet sich Prof. Michael Braungart an Designer und Hersteller, die sich bei ihren Entwicklungen an festgelegten Bewertungskriterien und Qualitätskategorien orientieren sollen, um ihre Produkte kontinuierlich zu verbessern.

 

C2C Zertifizierung

 

Eine „C2C Zertifizierung“ wird seit 2010 vom „Cradle To Cradle Products Innovation Institut“ (Non-Profit) mit Sitz in San Francisco (USA) verliehen. Bewertet werden fünf Kriterien: Materialgesundheit und Kreislauffähigkeit, Einsatz erneuerbarer Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser und soziale Gerechtigkeit.

„Wir können einen Designböden mit C2C® GOLD Zertifizierung verlegen, haben mehrere zertifizierte Linoleum-Beläge zur Auswahl und auch diverse Parkettböden, die den hohen Ansprüchen von Cradle To Cradle genügen“, so Fußboden-Experte Oliver Fürstenhöfer: „Auch einige Teppichfliesen sind für ihre Nachhaltigkeit ausgezeichnet, es gibt bitumenfreie Rücken, die zu 100% recycelt werden können und ein Nylon-Garn, das vollständig aus wiederverwendetem Material hergestellt wird.“

Recycling von Autoscheiben

 

In Sachen Teppichboden gibt es eine erstaunliche Innovation: Hier werden inzwischen Autoscheiben recycelt. Ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Denn weltweit gibt es mehr als eine Milliarde Autos – und jedes Jahr erhalten 5-6% der Autos eine neue Windschutzscheibe.

Die Mehrzahl dieser Scheiben ist zum Schutz vor Zerspringen mit Polyvinylbutyral (PVB) laminiert, ein Verbundmaterial, das als Ersatz für Latex in der Vorbeschichtung von Teppichfliesen verwendet werden kann. Resultat sind eine Teppichfliese mit einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck und die gleichzeitig verlängerte Nutzungsdauer von PVB.

 

Nachhaltig durch FH Greenline

 

Unternehmen wie Fürstenhöfer bereiten der Nachhaltigkeit aber auch noch auf andere Weise den Boden. „Neben Innovationen wie diesen bieten wir die meisten unserer Bodensysteme in der Variante als FH Greenline an“, so Oliver Fürstenhöfer: „Bei Textilbelägen und elastischen Böden verwenden wir Klebstoffe, die von anerkannten Instituten getestet und mit dem GEV-EMICODE® EC 1 PLUS Gütesiegel als ‚sehr emissionsarm’ ausgezeichnet wurden. Und unsere Gießharzböden in der Variante FH Greenline werden nach den strengen Richtlinien des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten überprüft.“

So wird erreicht, dass diese Böden nahezu emissionsfrei sind, was zu einer Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen beiträgt. Zudem sind Gießharzböden dieser Art aus Bio-Rohstoffen wie z. B. Rizinus-Ölen hergestellt.